Der Naturpark Tamadaba: Ein Stück unberührte Natur
Zwischen den kanarischen Gemeinden Agaete, Artenara und La Aldea de San Nicolás liegt der Naturpark Tamadaba. Er gehört zu dem Biosphärenreservat, das sich auf dem westlichen Teil der Insel Gran Canaria befindet.
(Zur Erklärung: Bei einem Biosphärenreservat handelt es sich um eine Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht praktiziert werden soll. Dieses Modell wurde von der UNESCO ins Leben gerufen und soll dabei helfen, vereinfacht ausgedrückt, den ökologischen Fußabdruck der betreffenden Generationen etwas zu verkleinern.)
Tamadaba ist eines der Gebiete, die nahezu ausschließlich sich selbst überlassen wurden… und das seit Millionen von Jahren.
Der komplette Park erstreckt sich auf eine Fläche von mehr als 7.500 Hektar und reicht vom westlichen Teil der Insel bis zur Küste hinunter. In dem Park finden sich unter anderem auch heimische Kiefernwälder, steile Klippen und scheinbar unzugängliche Küsten. Zudem kann der Besucher eine enorme Artenvielfalt in der Flora und Fauna bewundern. Der Park ist für Geologen besonders interessant, da die Gesteinsformationen einmalig sind.
Touristen, die sich für ein Ferienhaus auf Gran Canaria in der Nähe entschieden haben, haben im Naturpark Tamadaba schon ihr erstes potenzielles Ausflugsziel gefunden. Aufgrund der besonderen Vielfalt und der beeindruckenden Umgebung lohnt sich – je nach persönlichem Interesse – auch eine weitere Anfahrt.
Die besondere Geologie des Naturparks Tamadaba
Der Naturpark ist unter anderem für sein Gesteinsmassiv bekannt, das auch als „Tamadaba-Massiv“ bezeichnet wird.
Die verschiedenen Gesteinsarten, die hier vorgefunden werden, gehören zu den ältesten Arten der Insel überhaupt. Das Massiv entstand wohl während des ersten vulkanischen Zyklus Gran Canarias vor über 14 Millionen Jahren. Seitdem beeindruckt das Massiv Besucher aus der ganzen Welt und bietet ein Zuhause für verschiedene Pflanzen und Tiere.
Das Massiv mündet in Form von steilen Hängen und Klippen in das Meer. Nicht nur Geologen werden von dem großen Roque Faneque (circa 1.008 Meter hoch) beeindruckt sein.
Der Tamadabas Kiefernwald
Im Tamadaba Naturpark sind viele verschiedene Pflanzen zuhause. Dennoch wird dem Besucher wahrscheinlich vor allem der riesige Kiefernwald ins Auge stechen, der sich durch den kompletten Park erstreckt. Wer den Kiefernwald betritt, hat das Gefühl, in eine neue Welt einzutreten… und genau das ist auch gewollt. Denn: das Ziel des Kiefernwaldes ist es, dass der Besucher sich vom Rest der Welt löst und die Natur in vollen Zügen genießt. Gran Canaria ist ohnehin bekannt dafür, dass die Luft auf der Insel besonders rein ist. Dieser Umstand wird gerade im Naturpark Tamabada auf beeindruckende Weise deutlich.
Am Forsthaus gibt es eine Auswahl an diversen Wanderwegen, die durch den Park führen. Die Wege sind ausgeschildert und zeichnen sich durch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade aus. Eines haben jedoch alle Strecken gemein: sie führen durch den dichten Kiefernwald und zu der Klippe, die wiederum für ein abruptes Ende des Waldes sorgt.
Wer sich auf der Suche nach einem Tagesausflug befindet und Lust auf Outdoor Aktivitäten hat, sollte eine Wanderung zum Roque Faneque auf seine To Do Liste setzen. Die Strecke beläuft sich auf insgesamt vier Kilometer und ermöglicht einen faszinierenden Ausblick über die Region. Bei besonders gutem Wetter erstreckt sich das Panorama auf einen großen Teil des Nordwestens von Gran Canaria, inklusive einem Blick auf den Teide, das Wahrzeichen Teneriffas.
Flora und Fauna von Tamadaba im Detail
Auf die besondere Vielfalt der Natur im Naturpark Tamabada wurde in den vorherigen Abschnitten schon hingewiesen. Doch was bedeutet dies nun genau? Bezogen auf das Tierreich dominieren vor allem Vögel und Reptilien das landschaftliche Bild.
Die zahlreichen steilen und schroffen Schluchten des Parks sind bis heute nicht komplett erforscht, weshalb Forscher davon ausgehen, dass Tamadaba noch etlichen anderen Tierarten ein zu Hause bietet.
Zu dieser enormen Artenvielfalt gehört auch der heimische Buntspecht (Dendrocopos major thanneri) und der heimische Buschfink (Fringilla teydaa polatzeki). Hierbei handelt es sich jedoch nur um zwei Beispiele zur kanarischen Vogelvielfalt, die mittlerweile von Forschern auf der ganzen Welt geschätzt wird.
Ein weiteres Highlight ist die Rieseneidechse von Gran Canaria (Gallotia stehlini), die ebenfalls in den Schluchten in dieser Region ihr Zuhause findet. Sie kann eine Länge von etwa 80 Zentimetern erreichen und ist die größte ihrer Art.
Dennoch muss der Besucher einiges an Geduld mitbringen, um eines dieser Exemplare überhaupt zu Gesicht zu bekommen. Dasselbe gilt für die blauschwänzige Meeräsche (Chaldcides sexlineatus). Der Süßwasserfisch beeindruckt durch seine prächtige Farbe und seine elegante Form.
Ein Blick auf die Flora des Naturparks zeigt ebenso eine vielseitige Artenvielfalt an verschiedenen Pflanzen. Da sich das Areal ab der Küste auf etwa 1400 Meter Höhe erstreckt, ermöglichen die unterschiedlichen Gegebenheiten ein Wachstum von Pflanzen, die sich durch unterschiedliche Bedürfnisse auszeichnen.
Fazit
Im Naturpark Tamadaba kann der Besucher einiges entdecken und spannende Wanderrouten ausprobieren. Wer Lust auf unterschiedliche Eindrücke, Natur und Infos hat, wird sich hier besonders wohlfühlen.
Ein besonderes Highlight sind – nicht nur in wissenschaftlicher Hinsicht - die geologischen Aspekte von Tamadaba. Die Region bietet unzählig viele Fotomotive und die Möglichkeit, die beeindruckende Natur der Insel kennenzulernen.
Ein Besuch lohnt sich dementsprechend sowohl für Alleinreisende als auch für Familien mit Kindern. Letztere haben die Möglichkeit, sich für eine der kürzeren, leichteren Wanderrouten zu entscheiden und so den Nachwuchs schon früh für dieses spannende Thema zu sensibilisieren.
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